INTERESSENGEMEINSCHAFT e.V.

Groothusen

in Zusammenarbeit mit der Ev. ref. Kirchengemeinde, der Freiwilligen Feuerwehr, den Moijmoakers, dem AWO Kindergarten und dem Ortsvorsteher

Erinnerungen an das Groothuser Tief von Theo Cirksena

erstellt am: 22.02.2015 | von: Monika Maiwald | Kategorie(n): Allgemein

Flach, wegelos und vor allem bei Regen derart unpassierbar, daß jeder organisierte Güterverkehr auf der Strecke bleibt – so präsentierte sich einst die Krummhörn. Nur die im Verlauf der Jahrhunderte entstandenen Wasserwege verbanden die Dörfer dieses unwegsamen Landstriches mit Emden. (1992, Gunther Hummerich/Wolfgang Lüdde, Dorfschiffer)
Diese Zeit war schon vorbei, als Theo Cirksena seine Jugend am Groothuser Tief verbrachte. Die  Stohdocken-Werkstatt hat er noch erlebt.

Strohdockenmacher Siebo Smidt und sein Schwiegersohn Berend Westermann vor seinem Schuppen, der Strohdockenwerkstatt am Groothuser Tief -nicht mehr vorhanden-

Strohdockenmacher Siebo Smidt und sein Schwiegersohn Berend Westermann vor seinem Schuppen, der Strohdockenwerkstatt am Groothuser Tief -nicht mehr vorhanden-. Zur Verfügung gestellt von Johann-Gerhard Müller

 

Kindheits- u. Jugenderlebnisse in Groothusen an´t Deep.

von Theo Cirksena

Trotz meiner nun schon fast 60 jährigen Abwesenheit, habe ich meinen Geburtsort noch täglich im Blickfeld. Viele unvergessene Stunden habe ich in meiner Kinderzeit dort verbracht. Aufgewachsen „ An´t Deep“, ohnehin zu der Zeit der zentrale Ort im Dorf. Torfschiffe wurden dort entladen und mit Stroh oder Stallmist wieder auf die beschwerliche Rückfahrt geschickt. Eine Erbsenpulmaschine hatte dort seinen Standort, Strohdocken wurden dort zu Tausende von Hand produziert. Angler hatten dort ihr Refugium, Restbestände aus dem Haushaltungen wurden in das dort sogenannte Flacken entsorgt. Wassersportler machten auf dem Deep ihre ersten Versuche mit selbstgebauten Flößen. Kinder und Jugendliche meisterten im Kanal ihre ersten Schwimmübungen. Pultstockspringer versuchten mit wenig Erfolg den Kanal zu überspringen. Meistens landeten sie unter großer Schadenfreude im Wasser. Im Winter, wenn der Kanal zu gefroren war, wurden die ersten Gehversuche auf den Schlittschuhen (Halifaxern oder Breinermoorer) in halsbrecherischer Manier oft mit Erfolg erledigt. Eishockeyspiele mit Krummstock und leeren Nicodosen (Herdputz) als Puck waren eine Bereicherung für die damalige Zeit. Das Tief war Treffpunkt für „Langtochtschöfeler“ nach Hinte zum Pepernötenbäcker Boom, mit Zwischenstation bei Hein Miem auf Doodshörn. Dort wurde damals Pause eingelegt, mit Grog aus Rum oder Arrak. Nicht alle kamen in Hinte an. Die zum Kanal abschüssige Straße wurde nach dem Schneefall als Schlittenstrecke genutzt und bei Dunkelheit mit Wasser besprengt. Nach der darauf folgenden Nachtfrost war die Straße spiegelglatt und für uns Kinder mit Schlitten eine Rennstrecke. Für die älteren Mitbürger war das kein Vergnügen. Mit Ofenasche machten sie dem glatten Vergnügen schnell ein Ende. Bei Tauwetter wurde dann mit einem „Reuterpahl“ in der Hand auf Eisschollen das sogenannte „Wiet Enn“, eine Wendebucht für Torfschiffe, überquert. In den Sommermonaten wurden die Wege, “Groot Maarweg u. Lüttje Maarweg“, rechts und links vom Kanal, beide im Rahmen der Flurbereinigung endwidmet, von den Bediensteten der Landeigentümer zu den Ländereien mit Pferdefuhrwerken befahren. Auf einem schmalen Steinpfad konnte man bis zur Groothuser  Meede die Strecke  mit dem Fahrrad erreichen. Eine der Höhepunkte im Dorfleben war der Maitanz im Schuppen wo die Erbsenpulmaschine ihre kurze Lebensdauer verbracht hatte. Auch die Abschlußfete auf dem Schwimmbagger, der den Kanal von Unrat und Schlick befreit hatte, war eine Riesengaudi. Nach einem längeren Aufenthalt in der Mannschaftskombüse, haben einige bei Dunkelheit die falsche Seite zum Ausgang auf die Steintreppe (Anleger) genommen und landeten somit im Kanal.

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Die Interessengemeinschaft Groothusen ist ein gemeinnütziger Verein mit dem Vereinszweck der kulturellen Gemeinschaftsaufgaben und der Pflege der Dorfgemeinschaft.

Sie betreibt diese Hompage zur Information der Einwohner und Gäste. Die Organisationen und Vereine im Dorf unterstützen sie dabei.


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