Folgt man der volkswirtschaftlichen Theorie vom homo oeconomicus, dem Modell vom ausschliesslich „wirtschaftlich“ denkenden Menschen, könnte man zu diesem Ergebnis kommen. Der homo oeconomicus – den es nur im Modell gibt – fragt grundsätzlich zunächst nach dem persönlichen Nutzen. Andererseits, eine Gesellschaft lebt auch von der Mitverantwortung des Einzelnen und der darin zum Ausdruck kommenden Haltung für das Gemeinsame. Es macht Mut, dass dieses Verhalten von vielen Menschen vorgelebt wird. Ohne das Heer der Freiwilligen wäre das Leben in Deutschland wesentlich ungemütlicher.
In unserem Dorf Groothusen gibt es viele Beispiele, die Orientierung geben. Es sind die Organisationen zu nennen, wie die Freiwillige Feuerwehr, die Moijmoakers und die Interessengemeinschaft, und auch Einzelpersonen. Erika Mulder, die von der Gemeinde Krummhörn kürzlich geehrt wurde, gehört zu diesen Personen.
24 Jahre im Kirchenrat, Küsterin, Lektorin, Leiterin des Frauenkreises, der Bingo-Runde, Gesprächskreis, Singkreis; die Aufzählung ist sicher nicht vollständig. Hinzu kommen immer wieder aktuelle Projekte die sie unterstützt, wie z. B. die Rumänienhilfe, die Pakete für Weihnachten organisiert.
Die Sinn-Gesellschaft
Kultur des Teilens
von Sybille Haas SZ vom 22.12.12.
….“Nicht Spaß treibt die Gesellschaft an, sondern der Sinn. Nicht schnell vergängliche Glücksmomente, sondern ein erfülltes Leben macht zufrieden. Und dazu gehört, Zeit mit anderen zu teilen, sie zu verschenken. Zeit in die Menschlickeit zu stecken, lohnt sich. Der Wissenschaftler Gert Wagner vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin fand heraus, dass Egoisten unglücklich sind. Menschen, die uneigennützige Ziele haben, sind zufriedener als solche, die in erster Linie nach beruflichem und materiellem Erfolg streben. Zu viel Eigennutz und rein ökonomisches Wachstum tun einer Gesellschaft also nicht gut.“….