INTERESSENGEMEINSCHAFT e.V.

Groothusen

in Zusammenarbeit mit der Ev. ref. Kirchengemeinde, der Freiwilligen Feuerwehr, den Moijmoakers, dem AWO Kindergarten und dem Ortsvorsteher

Sehenswertes

Groothusen verfügt über ein sehenswertes Erbe: das Ensemble eines Langwarfendorfes mit 17 unter Denkmalschutz stehenden Gebäuden.

1. Husumer Hörn: Kirche

Langgestreckter, einschiffiger Saalbau mit einem wuchtigen Turm, der im Laufe der baulichen Entwicklung zum Chorturm geworden ist. Größere Partien eines  romanischen Tuffsteinbaus aus der Zeit um 1200 sind noch erhalten und wurden beim Bau des spätgotischen Schiffes in der Zeit um 1400 wiederverwendet. Die für Besucher offene Kirche beherbergt bemerkenswerte Zeugen ostfriesischer  Kultur, z.B. die 1987 restaurierte Wenthin-Orgel von 1801, zwei Patronatsstühle (der früheren Besitzer der Osterburg und der Westerburg) und die später im Chorraum  eingelassenen Grabplatten. Die Kirche ist tagsüber geöffnet

2. Husumer Hörn 13: Landarbeiterhaus

Typisches, ehemaliges, zweiräumiges Landarbeiterhaus, erbaut um 1800 als Ziegelrohbau unter Satteldach mit rückwärtiger Abwalmung. Das Gebäude wurde unter Verwendung von Altmaterial und Handformdachziegeln errichtet. Die ursprüngliche Nutzung mit Wohnraum und Stall ist nachvollziehbar. Der Wohnraum war mit Schlafbutzen und einem offenen Torffeuer ausgestattet. In seiner Erscheinungsform stellt dieses Gebäude eines der originalsten Beispiele dieser Hausform dar.

3. Husumer Hörn 15: Plaats Janssen

Gulfhaus aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, zweigeschossiges Wohnteil, seltenes Beispiel eines einzonigen Wohnhauses mit Längsaufschluss.
Nach Brand um 1900 Wiederaufbau. Ab 1924 von der Familie Janssen als Pachthof, ab 1953 als Eigentum bewirtschaftet, heute in der 4. Generation. Letzter bewirtschafteter Bauernhof (Vieh und Ackerbau) im Dorf .

4. Van-Wingene-Straße / Theenerweg: Westerburg

Der Gulfhof der Westerburg zu Groothusen wurde im Jahr 1839 als  Schatthaus innerhalb der äußeren Umgraftung zur heute nicht mehr vorhandenen Burganlage errichtet. Unter Verwendung der Reste des als Wohnteil dienenden Steinhauses aus dem 16. Jahrhundert ist eine typische Gulfkonstruktion entstanden, wobei mit wenigen Hölzern ein großer Erntebergeraum entsteht. Die eigentliche Westerburg, die 1436 zerstört und später wieder aufgebaut wurde, war im 18. Jahrhundert im Besitz der Familie Fridag von Gödens und von Frese, wurde nach Verkauf Ende des 18. Jahrhunderts abgebrochen. Heute noch erkennbar sind ihre Lage im inneren Graftengeviert und einige Sandsteinfragmente am ehemaligen Standort.

5. Tiede Ubben Str. 7 und 9 / Landarbeiterhäuser

Dieses Haus wird auch als Ferienhaus vermietet.

1840 errichteten die  Brüder Snap das Doppelhaus als zwei, durch die Mitte des Giebels spiegelbildlich geteilte eigenständige Haushälften mit Schweine- und Schafställen. Die Haushälften hatten  ursprünglich einen Außenputz.  Im Rahmen der umfangreichen Sanierung wurde  1999 der Außenputz entfernt.

6. Schmiedestraße 4 / Dorfschmiede

Die Dorfschmiede, ein Backsteinbau mit an einer Seite abgewalmtem Satteldach, stammt aus der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts.  Ab 1982  wurde das abgängige Mauerwerk Stück für Stück abgetragen und mit den Originalsteinen wieder aufgebaut. Die vollständig erhaltene  Einrichtung der Schmiede mit einer betriebsfähigen  Transmissionsanlage und  Blasebalg (um 1900) ist ein historisches Denkmal des Handwerks.

7. Dorfstraße 10 / Haus Helmers

Straßenprägender, traufständiger Backsteinbau mit 6 Fenster-/Tür-Achsen, originale Haustür, erbaut 1847. Die Eheleute  Helmers hatten in diesem Haus einen Krämerladen. Nach dem Tod des Mannes Freerk Mennen 1926 betrieb die Ehefrau Meemke Fokken den Winkel  bis 1940. Das Ehepaar Hahn hat den Laden bis 1945 weitergeführt.
Der ursprüngliche Ofenplatz in der Wohnstube ist noch erhalten.

8. Helmers Lohne 3 / Landgebräucherhaus Swanenhuus

Dieses Haus wird auch als Ferienhaus vermietet

Authentisch erhaltenes Baudenkmal innen wie außen von 1834. Viele Materialien der 1780 aufgegebenen „Middelste Burg“ wurden hier wiederverwendet: Schmuckanker am Vordergiebel, Ziegel im Klosterformat an Traufseite und Scheunengiebel, die Frauenköpfe als Sockelsteine der Haustür schmückten schon den Renaissancekamin der Burg. Geerd und Swantje Petersen bezogen den Gulfhof 1916, und ihre beiden Töchter Frauke und Swantje lebten dort bis zu ihrem Tod Ende der 1990er Jahre.

9. Dorfstr. 7 / Plaats Smid

Jan Eden Smid, verheiratet mit Margarete Schöningh aus Pilsum, hat ca. 1874 – 76  den Hof der Familie Smid, genannt „Stikelbörg“, bauen lassen, erst die Scheune mit Küche und Karnhaus, jeweils mit Butzen; dann wurde das alte, kleinere Hofgebäude abgerissen und das Vorderhaus im georgischen Stil (König Georg IV von Hannover und England) davor gebaut. 1913 hat  Hinrich Johann Smid wegen einer großen Ernte den Hof erweitert  um einen Gulf mit neuem Pferdestall und neuem hinteren Giebel, wo er die verschiedenen Familientafeln der Smids hat einbauen lassen.  1996 wurde  das Scheunendach total erneuert.

10. Dorfstraße 8 / Swartweg 2: Landarbeiterdoppelhaus


Bei dem Objekt handelt es sich um einen nur in Ostfriesland bekannten Bautypen, den  „Bummert“, ein Doppelhaus für zwei Arbeiterfamilien aus dem 19. Jahrhundert. Nach einer historischen Karte von 1872 wohnte in dem zur Dorfstraße gelegenen Teil der Schuster Meißner, während die andere Hälfte von dem jüdischen Schlachter Seligmann bewohnt wurde. Die ehemalige Wohnung Meißner ist weitestgehend in der ursprünglichen Substanz mit Blockrahmenfenstern, Fensterläden, Uppkamer und Butze erhalten.

11. Swartweg 4: Mittelste Burg

Alter Burgplatz, ehemalige Häuptlingsburg aus dem 14. Jahrhundert. Bei der Burg hat es sich  um ein befestigtes Steinhaus gehandelt. In der Südwestecke des Kellers des Gebäudes gibt es eine meterdicke Mauer, wohl Rest der im 14. Jahrhundert von dem Häuptling Udo Tjadekana gebauten Burg, später „Redert Beningas starker Turm“ genannt, die1435 von Ulrich Cirksena und den Hamburgern erobert, aber nicht zerstört wurde. Im Laufe der Jahrhunderte mehrmals zerstört, wurde sie nach einem Brand 2005 auf den Grundmauern der Burg wieder aufgebaut. Mit seinem sehr hohen, schmalen Baukörper wurde eine mittelalterliche Bauform bewusst wieder aufgenommen.

12. Bronslohne 3 / Haus Brons

L – förmiges, villenartiges Wohnhaus ohne Wirtschaftstrakt mit einem parkähnlichen Garten. Der südliche Flügel stammt aus dem Jahr 1780, der nördliche Teil ist vermutlich älter  Die Innenausstattung ist in weiten Teilen noch original vorhanden, so etwa ein reich verzierter Kachelofen und sämtliche Türen und Fenster aus dem 18. bzw. 19. Jahrhundert.Vom 19. bis ins 20. Jahrhundert im Besitz der Familie Brons, später Jan Bley. Das Haus wurde 1976 von dem Kunstmaler Reinhard Schmidt erworben und wird seither von dessen Familie bewohnt.

13. Meinhardistr. 7 / Landarbeiterhaus

Dieses Haus wird als Ferienhaus vermietet

Das historische Haus wurde 1859  vom Besitzer der Osterburg E. van Wingene  für seinen  Großknecht Berend Reints Valkema und dessen Braut Jantje Janshen gebaut. Der Großknecht kaufte gleichzeitig das Gartengrundstück. Rückkauf 1862, da das Ehepaar Valkema nach Amerika auswanderte. Das Landarbeiterhaus gehörte zum Hof „Groot Plaats“ bis zu seinem Verkauf an Professor Bunse (anerkannter Denmalpfleger und Architekt u. a. der à-Lasco-Bibliothek in Emden), der das Haus Ende der 1990 Jahre mit größter Sorgfalt und Liebe zum Detail restaurierte. In der Wohnstube und im Flur wurde der Originalfußboden mit Tonfliesen bzw. Ziegelsteinen in Flachlage erhalten. In der Wohnstube befindet sich noch eine typische Butze und ein offener Kamin. Die Feuerstelle wurde mit alten ostfriesischen Bibelfliesen ausgekachelt.

14. Wiard-Meckena-Str. 1 / Groot Plaats

Hof aus dem 19. Jahrhundert, „Groot Plaats“ genannt. Wohnteil um 1882 vergrößert. Ursprünglich zur Osterburg gehörig, Familien van Wingene und Kempe, heute Familie Wäcken.

15. Wiard-Meckena-Str. 3 / Plaats der Osterburg

Schatthaus der Osterburg, Wohnteil durch Maueranker datiert 1769, aber im Kern noch älter. Wirtschaftsteil nach Brand um 1909 neugebaut, ebenso die freistehende Feldscheune „Baude“.

16. An der Osterburg 1 / Osterburg
https://www.osterburg-groothusen.de/

Dreiflügelige Anlage. Mittelflügel um 1490 von den Häuptlingen der Familie Beninga zu Groothusen errichtet auf dem Gelände einer 1400 zerstörten Burg. Mauerstärke in beiden Etagen 0,90 m -1,10 m. Große Fenster 1665. An der Hofseite Vorbau (Flur) 1891. Renaissancegiebel im 18. Jahrhundert durch Walmdächer ersetzt. Inneneinrichtung 16. -20. Jahrhundert.
Ostflügel: Unterkellerter Teil 1547, andere Teile 20. Jahrhundert. Westflügel: 1707 anstelle eines älteren Baus als „Bauernhof“ mit allen Wohn- und Wirtschaftsteilen errichtet. Nur eine Dielendurchfahrt fehlt. Zweitälteste erhaltene Scheune der Gegend.
Brücke über den Burggraben mit den von Löwen besetzten Pfeilern errichtet im 18. Jahrhundert.
Am Eingang der Allee  zwei Löwen von der ehemaligen Burg in Rysum. Im Park zwei Barockstatuen aus dem 18. Jahrhundert. Familienbesitz (heute Kempe) seit dem 15. Jahrhundert.

17. Wiard-Meckena-Str. 4 / Groothuser Buschhaus

https://www.gestuet-buschhaus.de/

Die Einzelhofanlage „Groothuser Buschhaus“ auch „Busch“ genannt, stellt in seiner heutigen äußeren Form eine Hofanlage des 16. Jahrhunderts dar. Das als Wohnhaus errichtete Steinhaus ist im Holzjahresvergleich (dendrochronologisch) um 1570 datiert. Die Besitzer in der ehemaligen „Sielmönker Bucht“ in Deichnähe gelegene Hofanlage wurden zur Lagerung von Busch- und Strauchwerk  für die Uferbefestigung verpflichtet,deshalb die Bezeichnung „Buschhaus“.